- Vidikon
- Vi|di|kon 〈[vi:-] n.15 od. 11〉 spezielle Elektronenröhre mit lichtempfindlicher Halbleiterschicht, die zur Bildaufnahme in Fernsehkameras verwendet wird
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Vidikon[v- ; Kunstwort, zu lateinisch videre »sehen«] das, -s/...'kone, auch -s, Ẹndikon, Resistron, eine Bildspeicherröhre auf der Grundlage des inneren Photoeffekts, bei der eine Speicherschicht aus photoleitendem Halbleitermaterial an der Stirnseite einer transparenten Signalplatte aufgebracht ist und von einem Strahl langsamer Elektronen zeilenweise negativ aufgeladen wird. Durch das auf die Speicherschicht (Photodiodenmatrix) projizierte Bild bildet sich in ihr entsprechend der jeweiligen Beleuchtungsstärke ein von Punkt zu Punkt abweichender Widerstand aus, sodass die Ladungen unterschiedlich rasch zur positiven Signalplatte abwandern. Es entsteht ein entsprechendes Ladungsbild, das beim nächsten Abtastzyklus wieder gelöscht wird, wobei die entstehenden Strom- und Spannungsschwankungen das Bildsignal liefern. - Zahlreiche Bildspeicherröhren wurden vom Vidikon abgeleitet. Sie gestatteten es, die Aufnahmeeigenschaften zu verbessern oder bestimmten Aufgabenbereichen anzupassen (z. B. Verringern des »Nachziehens« bei schnellen Objektbewegungen und des »Blendens« durch helle Lichtquellen, hohe Rot-/Infrarotempfindlichkeit). Die Namensgebung richtet sich häufig nach Material und Aufbau der Speicherschicht, z. B. Bleioxid (lateinisch plumbum »Blei«) beim Plumbikon, Selen-Arsen-Tellur beim Satikon. Für Farbaufnahmen wird das Trinicon (Farbstreifenvidikon) verwendet. Dabei teilt ein Farbstreifenfilter im optischen Strahlengang das aufgenommene Bild in drei Spektralanteile (Rot, Grün, Blau). Mithilfe einer »Indexelektrode« werden zueinander gehörende Farbstreifentripel voneinander getrennt. Die der Indexelektrode folgende Speicherplatte wird mit einem elektromagnetisch fokussierten und elektrostatisch abgelenkten Elektronenstrahl abgetastet. Wegen des relativ einfachen Aufbaus und der möglichen Verkleinerung (bis auf Füllhaltergröße) wird das Vidikon in allen Bereichen der elektronischen Bildaufnahmetechnik angewendet.* * *
Vi|di|kon, Vidicon, das; -s, ...one, auch: -s [zu ↑Video u. griech. kõnos, ↑Konus] (Fernsehtechnik): speichernde elektronische Röhre für die Aufnahme von Fernsehbildern.
Universal-Lexikon. 2012.